Freitag, 27. März 2009

Das Pfeifen des Werbers im dunklen Wald ...

In der FAZ vom 27. März 2009 konnte man erstaunliche Erkenntnisse über unsere Branche und ihr Tun gewinnen: „Wir müssen unsere Kunden befähigen, mit den Verbrauchern auf Augenhöhe zu kommunizieren“, ließ eine Frankfurter Netzagentur verlauten. Wer soll da auf wessen Augenhöhe stehen? Das Call-Center in Indien mit dem Konsumenten?

Ein ähnlicher Realitätsverlust lässt sich am Nordpol feststellen, dort sollen „unabhängig von kommerziellen Auftraggebern kreative Inhalte geschaffen ...“ und erst im zweiten Schritt über deren kommerzielle Verwertung nachgedacht werden. Wie wäre es, erst einmal den Kunden und seine Bedürfnisse zu würdigen, und präzise und originär abzubilden, welchen Nutzen sein Produkt dem Verbraucher liefert?

Denn die Überschrift des Artikels „Der schöne Schein lullt nicht mehr ein“ (kostenpflichtig) birgt eine Wahrheit, die der Text selbst nicht einlöst: Wenn es schwerer fällt, Geld auszugeben, weil das sozial-ökonomische Umfeld unsicher erscheint, ist jeder Konsument dankbar für kompetente Lebenshilfe und echte Informationen. Ein aufgepfropfter „kreativer Inhalt“ ist das Gegenteil davon.

Wenn ein touristischer Dienstleister heute seinen Kunden garantiert, dass sie bei berufsbedingter Kündigung ihre Reise auch noch kurzfristig stornieren können, dann sind unsere Kunden eindeutig schon in einer Wirklichkeit angekommen, die viele Agentur noch nicht einmal entdeckt haben.

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